Davon unbeeindruckt wollen SPD und Grüne die Windkraft in der Region Hannover massiv ausbauen: 2,5 Prozent des Gesamtgebiets der Region sollen als „Vorranggebiet“ festgelegt und 45 neue Flächen für die verniedlichend „Windparks“ genannten Industrieanlagen ausgewiesen werden. Regionspräsident Steffen Krach schwärmt schon davon, die Region zur „Vorreiterin in Sachen Windenergie“ zu machen – also Vorreiterin eines grünen Wahn-Projekts, das nicht nur (!) mit Abholzung, Bodenversiegelung und ungelösten Recycling-Fragen einhergeht.
Leider machen sich die meisten unserer Mitbürger überhaupt keinen Begriff von den Problemen der Windkraft, und erst recht nicht von deren Gefahrenpotenzial. Ich habe mich in den letzten Monaten vertieft damit beschäftigt und als Konsequenz in der Regionsversammlung beantragt, die Genehmigung für den Bau neuer Windkraftanlagen in der Region Hannover auf den Prüfstand zu stellen und auszusetzen. Nachdem um die Effizienz und ökologische Verträglichkeit dieser Anlagen schon seit Jahren erbitterte Debatten geführt werden, liegen inzwischen wissenschaftliche Erkenntnisse vor, die uns Sorgen bereiten müssen. Ernstzunehmende Studien belegen nämlich, dass Windkraftanlagen einen nicht nur lokalen Einfluss auf die Luftströmungen haben und dass sie außerdem das Mikroklima schädigen, also jene klimatischen Bedingungen, die in Bodennähe in der Umgebung der Anlagen vorherrschen. Dieser Aspekt ist bislang bagatellisiert worden – höchstens war von einer minimalen Erhöhung der Bodentemperatur in der direkten Umgebung sowie einem stark beschränkten Einflussbereich die Rede.
In Wirklichkeit deutet jedoch alles darauf hin, dass die Anlagen den Wind über große Gebiete hinweg signifikant verlangsamen, indem sie ihm kinetische Energie entziehen. Feuchtere bodennahe Luft wird in höhere Lagen verwirbelt, die Luft in Bodennähe wird dementsprechend trockener, was sich negativ auf die Fauna und Flora im Umland, insbesondere auf landwirtschaftliche und bewaldete Flächen auswirkt. Schlimmstenfalls führt die Schwächung der vom Atlantik nach Osten ziehenden Tiefdruckgebiete dazu, dass Niederschläge ausbleiben; Dürre und Ernteeinbußen sind die Folgen. Diese Auswirkungen müssen zunächst einmal gründlich und vorurteilsfrei untersucht und modelliert werden, um eine seriöse Aussage über den potenziellen Schaden durch den Windenergieausbau treffen zu können. Ein weiterer Aspekt, auf den ich im Regionsausschuss hinweise, ist die Verwendung des Treibhausgases Schwefelhexafluorid (SF6), das in einzelnen Bauteilen von Windkraftanlagen eingesetzt wird und im Vergleich mit Kohlenstoffdioxid (CO2) ein 23.500-mal stärkeres Treibhauspotential besitzt. Wäre es nicht eine bittere Ironie, wenn sich herausstellt, dass die Windenergie – als tragende Säule der sogenannten Energiewende – zur Veränderung des Klimas, zu Dürre und Trockenheit beiträgt, anstatt diese zu verhindern? Das wäre dann wirklich ein menschengemachter Klimawandel!
Wenn man etwas zu schützen vorgibt, das man in Wahrheit zerstört, muss man auf einem Irrweg sein. Darum wird es Zeit, das alles beherrschende Klima aus unserem Denken zu streichen und der Umwelt wieder zu ihrem Recht zu verhelfen: Nicht das Klima, das wir nicht schützen können, müssen wir schützen, sondern Natur und Umwelt, ohne die wir nicht existieren können. Mal mitdenken.