Im laufenden Jahr bis 30. September verzeichnete die Region Hannover die Zuweisung von 9.469 Flüchtlingen und Migranten, von denen 8.128 aus der Ukraine stammen. Diese Zahl liegt nicht nur deutlich über den Vorjahren (2021: 885; 2020: 745), sondern sogar über den während der sogenannten „Flüchtlingskrise“ erreichten Zahlen (2015: 5.628; 2016: 4.375). Damit nicht genug: Die Landesregierung rechnete im September 2022 mit dem Zuzug von weiteren 70.000 Personen nach Niedersachsen innerhalb der kommenden sechs Monate und hat eine entsprechende verpflichtende Aufnahmequote von 5.431 Flüchtlingen und Migranten für die Region Hannover festgelegt. Es ist somit anzunehmen, dass sich die Zahl der bis 30.09. zugewiesenen Flüchtlinge und Migranten in der Region bereits jetzt auf circa 12.000 erhöht hat.
Obgleich sich zum 30. September dieses Jahres nicht weniger als 1.954 ausreisepflichtige Personen in der Region aufhielten (und damit rund 60 mehr als Ende 2021), wurden nur 42 Rückführungen / Abschiebungen durchgeführt. Als praktischer Hinderungsgrund für die Abschiebung Ausreisepflichtiger wurden die seit März 2020 aufgrund der Corona-Pandemie erfolgten Einschränkungen des Luftverkehrs genannt; tatsächlich lagen die Abschiebungen in den Jahren 2018 und 2019 (88 bzw. 63 Personen) nicht wesentlich unter den in den Jahren 2020 und 2021 erfolgten (39 bzw. 82).
Auch Mainstream-Medien melden inzwischen, dass Deutschland an seiner Aufnahmegrenze angelangt sei, dass Städte und Gemeinden ihre Kapazitäten bei Unterbringung und Versorgung ausgeschöpft hätten. Doch während die Bundesrepublik im November insgesamt rund eine Million ukrainischer Flüchtlinge verzeichnete, waren es in unserem Nachbarland Frankreich laut UN-Flüchtlingswerk erheblich weniger, nämlich bloß 119.000. Die Zahlen für Spanien und Italien liegen auf ähnlichem Niveau. Wo bleibt also die vielbeschworene europäische Solidarität, wo die gerechte Verteilung dieser Menschen?
